Green School, nicht nur in Hardt

Melissa, Schülerin des Projektkurses „Fostering Commitment In Young Europeans“ , berichtet vom deutsch-englischen Seminar in Berlin, an dem sie Anfang November teilgenommen hat.

„Im Rahmen des neuen Erasmus Projektes „Green School“ an der Gesamtschule Hardt habe ich an einem Jugendseminar zum Thema „Nachhaltiger Konsum” teilgenommen. An dem Wochenende vom 1. bis 4. November kamen in Berlin 30 Schüler aus Großbritannien und 28 Schüler aus Deutschland zusammen. Im Fokus des Seminars stand unser nachhaltiges Handeln im Alltag, mögliche Herausforderungen, die in diesem Zusammenhang entstehen und die Diskrepanz zwischen unserem Bewusstsein und unserem tatsächlichen Handeln.

Das Seminar wurde von der Organisation „UK-German Connection“ durchgeführt. In verschiedenen Vorträgen und Workshops haben wir uns mit den Themen Food, Fashion und Travel beschäftigt. 

FOOD

Zum Thema Lebensmittel ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, dass 30 % der Lebensmittel gar nicht erst im Regal landen, da sie unter anderem nicht unseren Vorstellungen entsprechen. Außerdem ist eine nachhaltige Ernährung meist nicht so einfach, da durch die lange Produktionskette der Ursprung vieler Lebensmittel nicht erkennbar ist.  

1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden jährlich weggeschmissen, hauptsächlich in unseren Haushalten. Um dem entgegenzuwirken haben wir gelernt, wie man Lebensmittel am besten lagert und dass wir, außer bei Fleisch und Fisch, auf unsere Sinne vertrauen sollten anstatt strikt auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zu achten. Außerdem haben wir viele kreative Wege kennengelernt, vermeintlichen Abfall, wie zum Beispiel Obstschalen, zu verwerten. 

FASHION

Jede Sekunde wird auf der Welt eine Jeans verkauft und das obwohl zur Herstellung einer Jeans rund 8.000 Liter Wasser verbraucht werden. Auch erschreckend ist, dass der durchschnittliche Deutsche im Jahr 14 kg neue Kleidung kauft und 20 % hiervon seltener als einmal im Vierteljahr getragen wird.

Wir haben gelernt, dass nachhaltige Modelabels auf einen geschlossenen Lebenszyklus setzen und dass wir uns vor dem Kauf eines neuen Kleidungsstücks fragen sollten, ob wir es mindestens 30 Mal tragen werden. 

TRAVEL & TRANSPORT

Gerade in Bezug auf Mobilität ist es nicht immer einfach, auf nachhaltige Alternativen umzusteigen. In Deutschland sowie in Großbritannien sind die Städte immer noch für Autos konzipiert, aber es gibt dennoch Dinge, die jeder auf persönlicher Ebene tun kann. 

Jeden Tag treffen wir Entscheidungen. Wie komme ich zur Schule, zur Arbeit und wohin reise ich im nächsten Urlaub ? Bei jeder dieser Entscheidungen sollten wir uns 3 Dinge fragen:

  1. Ist die Reise notwendig?

Wenn ja : 

  • Kann ich die Reise auf ökologische Alternativen verlagern? (Zug statt Flugzeug)

Wenn nein :

  • Wie kann ich meine Reise dennoch nachhaltiger gestalten?

Dieser Punkt beinhaltet zum Beispiel die Anreise zum Flughafen, Flugkompensation oder wenn man mit dem Auto fährt, andere mitzunehmen. 

Diese Ideen durften wir am letzten Seminartag in der britischen Botschaft in Berlin vortragen. Dort hatten wir in einer Podiumsdiskussion auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Anregungen vorzustellen. 

Rückblickend kann ich sagen, dass dieses Jugendseminar sehr gelungen war. Ich habe von diesem Wochenende nicht nur viele Ideen mitgenommen, die ich Zuhause ausprobieren oder in der Schule umsetzen kann, sondern auch meine Englischkenntnisse und Teamfähigkeit verbessern können. Des Weiteren war das Wochenende der Beginn vieler neuer Freundschaften.“