Unser Europatag

Der Europatag am 9. Mai erinnert jedes Jahr daran, dass die Menschen in Europa in Frieden und in Einheit leben. Den Europatag hat die Gesamtschule Hardt wie viele andere Schulen auch als Anlass genommen, das Thema Europa mit unterschiedlichen Aktionen, Diskussionsrunden, Ausstellungen und europapolitischen Planspielen zu vertiefen. Traditionell führen die Oberstufenschülerinnen und -schüler aus der EF mit ihren Lehrerinnen und Lehrern an diesem Tag Workshops zu unterschiedlichsten Themen durch. Als Podiumsgast wurde Karl-Heinz Florenz, Mitglied des Europäischen Parlaments, begrüßt. Ziel des Europatages ist es, Grundlagen europäischer Politik zu verstehen und sich kritisch mit komplexen Themen auseinanderzusetzen. Am Ende konnte man sich in einem Galeriegang über die Ergebnisse austauschen und sich Europas Rezepte auf der Zunge zergehen lassen. Mehr zu den Workshops… 

„Was macht Ihr da mit meiner Zukunft?“

So lautet das Thema zur Hauptveranstaltung, einer Gesprächsrunde mit Karl-Heinz Florenz, Mitglied des Europäischen Parlaments. Inhaltlich vorbereitet wurde der Besuch des Europaabgeordneten in den Sozialwissenschaftskursen von Axel Mugge-Dinn und Nicole Tenten. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich über das Thema „Europe‘s youth between hope and despair“ auf den Dialog vorbereitet und Aussagen persönlicher Betroffenheit zur eigenen Zukunft gesammelt. Sie wollen wissen, wie und wo sich das Europäische Parlament engagiert, um Jugendlichen eine sichere Zukunft zu bieten.

Planspiel Stromtrassen in Europa „Unter Strom“ 

Die Debatte über die Energieversorgung in Europa ist ein aktuelles Thema und regelmäßig ein Streitpunkt über die Grenzen hinweg. Passend ist daher das Thema, mit dem sich die Projektgruppe „Unter Strom — Stromtrassen durch Europa“ unter der Leitung von Oliver Gräf auseinandersetzt. In einem Planspiel setzen sich Politiker, Verbände, Bürgerinitiativen und Unternehmen aus den fiktiven Regionen Wamond und Fennberg zusammen. Wamond und Fennberg befinden sich in unterschiedlichen EU-Mitgliedsstaaten, grenzen aber aneinander, sodass in der dort vorhandenen „Euregio Kalisien“ schon immer ein Kontakt stattfand. Sie müssen nun beraten, ob und wie eine geplante Stromtrasse durch die beiden Regionen verlaufen soll. Die beiden Regionalregierungen müssen am Ende entscheiden und sich vorher mit den Argumenten der Interessenvertreter beschäftigen.

Am Ende wird die Wichtigkeit solcher Kontakte zwischen grenzüberschreitenden Regionen deutlich, aber auch die Schwierigkeit, verschiedene nationale Interessen zu verhandeln und Lösungen zu finden, die der Politik beider Staaten zusagen.

Europa im Vergleich – Daten als Zerrbild der Realität? Kritisches Durchleuchten von Statistiken. 

In Zeiten von Fake News geht das Vertrauen in die Informationen, die uns über verschiedenste Kanäle erreichen, verloren. „Informationen“ werden subjektiv, es bleibt also nur noch, Statistiken zu vertrauen, denn Zahlen lügen nicht — oder doch? Das war das Thema in der Projektgruppe von Roland Brüss und Melanie Herschbach „Europa im Vergleich — Daten als Zerrbild der Realität? Kritisches Durchleuchten von Statistiken“, denn viele Statistiken und Diagramme täuschen auf den ersten Blick. So werden beispielsweise Skalen bei Diagrammen verändert, um einen anderen Eindruck der Werte zu wecken, beispielsweise bei Grafiken zu Bevölkerungsentwicklungen oder Vergleichen von Gehältern in unterschiedlichen europäischen Ländern. Die Schülerinnen und Schüler erhielten die Aufgabe, solche Statistiken im Internet aufzuspüren, sie sollten aber auch selbst statistische Auswertungen manipulieren. Ab jetzt werden sie sicher mit einem kritischeren Blick auf Statistiken schauen, die ihnen in Zukunft begegnen werden.

Menschenrechte in Gefahr? 

Sei es das Recht der Meinungs- und Pressefreiheit, die nach Grundgesetz unantastbare Würde des Menschen oder auch die Frage nach Folter und der Todesstrafe, Menschenrechte scheinen heutzutage bedrohter als je zuvor zu sein. So sehen es zumindest die Schüler, die sich genau mit diesen Fragen in ihrer Kleingruppe unter der Leitung von Roland Schacht auseinandersetzten. Das Burkaverbot, die #MeToo–Debatte oder die Gefangenschaft von Denis Yücel sind Ereignisse, die zeigen, von welcher Bedeutung universelle Menschenrechte sind. Besonders durch die Informationsflut heutzutage und die Berichterstattung von unzähligen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen fällt es meist schwer, sich der Grundlage unserer Gesellschaft bewusst zu werden: das Grundgesetz. Das Ergebnis der Schülerinnen und Schüler war das Bewusstwerden seines Wertes und die Notwendigkeit es zu schützen.

Europäisches Kochen

Liebe geht durch den Magen, und Zusammenhalt eben auch. Europa zeichnet sich nicht nur durch seine gemeinsamen Werte aus, sondern zugleich auch durch seine Vielfalt, die die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Birgit Neubauer und Philipp Reichartz durch das Kochen von kulinarischen Speisen aus ganz Europa demonstrieren. Vom englischen Apple-Pie, zu spanischen Enchiladas oder französischer Quiche, von West bis Ost, von herzhaft bis süß, es war alles dabei. Ein perfektes und letztes Zusammentreffen, um den Europatag 2018 erfolgreich zu beenden!