Eindrücke einer Reise zu den Gedenkstätten des Holocaust

Am vergangenen Freitag präsentierten  Schülerinnen und Schüler der Stufe 10 ihre Eindrücke aus der Studienfahrt nach Auschwitz 1 und Birkenau im Forum der Gesamtschule Hardt. Im Rahmen dieser Erinnerungsfeier berichtete auch ein Zeitzeuge aus Mönchengladbach vom Schicksal seiner Familie in der NS-Zeit.In der Schule setzen sich unsere Schülerinnen und Schüler in den Fächern Gesellschaftslehre und Religion intensiv mit den Themen Nationalsozialismus und der Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung jüdischer Menschen und anderer Bevölkerungsruppen auseinander. Neben Büchern, Filmen und Ausstellungen gehören Gespräche mit Zeitzeugen und Besuche von Gedenkstätten dazu. Letztere sind dabei die authentischste und nachhaltigste Form der Vermittlung.

An der Gesamtschule Hardt werden außerschulische Projekte gefördert, um Begegnungen zu ermöglichen und Unterrichtsthemen auch sinnlich erfahrbar zu machen.

Daher haben 3 Lehrerinnen (Frau Posanz, Frau Wiemers und Frau Gärtner) der Gesamtschule Hardt wieder die Initiative ergriffen, 26 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 eine Reise zu den Gedenkstätten des Holocaust, Auschwitz 1 und Birkenau, zu ermöglichen. Die Fahrt erfolgte auf freiwilliger Basis im Februar 2018 an den freien (!) Karnevalstagen, gemeinsam mit einer Schülergruppe einer Neusser Gesamtschule und ihren LehrerInnen.

Abgerundet wurde diese Studienreise mit dem Besuch der alten Kulturstadt Krakau und Führungen durch das jüdische Viertel sowie dem Besuch des Schindler-Museums.

Unterstützt wurde das beispielhafte Projekt von der Konrad-Adenauer Stiftung und dem Bistum Köln. Die Reise wurde ausführlich vorbereitet und mit Tagesberichten und Fotos dokumentiert sowie nach unserer Rückkehr in zahlreichen Treffen reflektiert.

Schülerinnen und Schüler stellen ihre Erfahrungen und Eindrücke auf ganz unterschiedliche Weise vor. Mit Bildern, hebräischer Musik und Texten vermitteln sie ihre persönliche Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Die anfängliche Sprachlosigkeit vor Ort konnte überwunden werden und die tiefe emotionale Berührung von dem unfassbaren Völkermord findet ihren individuellen Ausdruck.

Das Anliegen der Schülerinnen und Schüler dabei ist, den Zuhörern und Besuchern der Ausstellung, ihre Erfahrungen weiterzugeben und die Aktualität des Phänomens der Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen bewusst zu machen.

Das Denken in Schwarz-Weiß-Mustern und das Klima politischer Unsicherheit und Angst sind auch in unserer demokratischen Gesellschaft weit verbreitet und somit ist die Vermittlung menschenwürdiger Werte und der persönliche Einsatz jedes Einzelnen von uns dafür ein zentraler pädagogischer Auftrag.

Im zweiten Teil des Vormittags erzählte ein Zeitzeuge und Mitglied der „Christlich-jüdischen Gesellschaft“, der die NS-Zeit in Mönchengladbach als Kind einer „Misch-Ehe“ erlitten hat, vom Schicksal seiner Familienangehörigen im Krieg und von seinen Erfahrungen in der NS-Zeit.

Die Ausstellung ist noch bis Ende Mai im Flur des Neubaus zu sehen.